AutoStore-Anlage von Element Logic sorgt bei Essentra Components für weiteres Wachstum
Eine Komplettlösung von Systemintegrator Element Logic sorgt im Logistikzentrum der deutschen Vertriebsgesellschaft von Komponentenhersteller Essentra Components für Transparenz und effiziente Prozesse. Herzstück der Anlage ist ein AutoStore-System mit bis zu 70.000 Behälterstellplätzen. Die Lösung erfüllt anspruchsvolle Zielvorgaben und konnte bei laufendem Betrieb bereits mehrfach bedarfsgerecht skaliert werden.
Mit 14 Produktionsstätten sowie 40 Vertriebs- und Servicestandorte in 29 Ländern auf vier Kontinenten zählt das 1955 gegründete Unternehmen Essentra Components mit Sitz in Kidlingten nahe Oxford zu den weltweit führenden Komponentenherstellern. Mehr als 45.000 verschiedene Standardprodukte aus Metallen und Kunststoffen, Befestigungslösungen, Schutzkappen, Elektronikkomponenten und Maschinenzubehör, bietet das Unternehmen im e-Katalog seines Webshops an. Verschickt werden diese Produkte an die Kunden aus dem Hub Europe West in Nettetal bei Viersen an der niederländischen Grenze. Im dortigen Logistikzentrum steht eines der weltweit umfangreichsten Produktsortimente zum sofortigen und schnellen Versand bereit. Aus der Seenstadt am Niederrhein versorgt Essentra vom Anlagen- und Produktionsmaschinenbau und dem Automotive-Bereich über Industrieelektronik, der verarbeitenden Industrie, Bauindustrie und Landwirtschaft bis in die Bereiche Medizingeräte und erneuerbare Energien Kunden nahezu aller Branchen mit Komponenten des diversifizierten Produktspektrums. Zur effektiven und flexiblen automatischen „Ware-zur-Person“-Kleinteilelagerung und -kommissionierung entschied sich die Unternehmensführung für die Einrichtung einer AutoStore-Anlage.
Wir suchten nach einer Lösung, die uns eine hohe Lagerdichte und Anlagenverfügbarkeit bietet und sich bei weiterem Wachstum des Auftragsaufkommens im laufenden Betrieb einfach erweitern lässt.
Dr. Marc Schacherer, Geschäftsführer Essentra Components GmbH
Aspekte wie erhöhte Sicherheitsstandards, geringer Energieverbrauch und permanente Inventur, die die AutoStore-Anlage ebenfalls abdeckt, förderten die Systementscheidung“, erklärt Dr. Marc Schacherer, Geschäftsführer Essentra Components GmbH. Den Auftrag zur Planung und Installation der Anlage erhielt Systemintegrator Element Logic. Als erster offizieller AutoStore-Integrator hat Element Logic für Unternehmen unterschiedlicher Branchen insgesamt bereits mehr als 200 AutoStore-Lösungen realisiert. „Eine wichtige Expertise für die Auftragsvergabe“, so Dr. Schacherer.
Bis zu 70 Prozent verbesserte Raumnutzung
AutoStore-Anlagen erzielen gegenüber herkömmlichen AKL-Lösungen bei minimalem Flächenbedarf eine um 60 bis 70 Prozent verbesserte Raumnutzung. Mit dem modularen Systemkonzept lässt sich das Anlagenlayout dabei exakt auf jedwede bauliche Gegebenheit anpassen. Überdies sind die Anlagen bei wachsendem Leistungs- oder Kapazitätsbedarf durch zusätzliche Robots, Ports oder Behälter-Schächte mühelos skalierbar. So auch bei Essentra Components. Zur Lagerung des behälterfähigen Kleinteilespektrums im 10.000 Quadratmeter großen Logistikzentrum von Essentra Components erstellte Element Logic auf einer Grundflächen von 1.650 Quadratmetern eine AutoStore-Anlage für mehr als 70.000 Behälter. Mitte 2020 erfolgte der Go-Live der Anlage. „Die Anlage wurde zunächst mit 55.000 Behältern bestückt“, erklärt Joachim Kieninger, Director Strategic Business Development Element Logic Deutschland.
Damit waren für weiteren Lagerbedarf Kapazitäten verfügbar, die komfortabel bei laufendem Betrieb mit Behältern gefüllt werden konnten.
Joachim Kieninger, Director Strategic Business Development Element Logic Deutschland
Die 330 Millimeter hohen Behälter stehen 16-fach übereinander in den Schächten des Aluminium-Rasters, dem sogenannten Grid. Für die Ein-, Um- und Auslagerung verfahren nach dem Go-Live15 Robots der R5-oberhalb der Behälter. Von der Oberfläche des Grid aus heben sie die Behälter mit den gewünschten Waren an und übergeben sie zur Kommissionierung an integrierte Arbeitsstationen, den sogenannten Ports. Zur Bestückung der Behälter für die Einlagerung, die mehr Zeit in Anspruch nimmt, ist die Anlage mit vier Conveyor-Ports für geringere Durchsätze ausgestattet. Für die dynamischen Kommissionierprozesse mit höheren Durchsätzen verfügt die Anlage zudem über zwei Karussell-Ports. Die Pickprozesse erfolgen Pick-to-Tote. Eine von Element Logic installierte Fördertechnik führt die im Kreislauf verkehrenden Kunststoffbehälter, sogenannter Totes, von den Kommissionierstationen der Autostore-Anlage direkt an die Verpackungsplätze, wo die Produkte umgepackt, Begleitpapiere beigegeben und die Sendungen versandfertig gemacht werden. Neben der automatisierten AutoStore-Lager- und Kommissionieranlage sowie der Förderstrecke für Totes hat Element Logic im Logistikzentrum von Essentra Components ein statisches Schmalgang-Palettenlager mehr als 6.000 Stellplätzen für Euro- und Industriepaletten eingerichtet. Es dient als Nachschublager für die AutoStore-Anlage. Darüber hinaus werden großvolumige Produkte aus den unteren Ebenen kommissioniert und daraus Ganzpalettenbestellungen bedient. Zur koordinierten Prozesssteuerung hat Essentra Components ebenfalls das AutoStore-Lagerverwaltungssystem eManager von Element Logic installiert und über eine Schnittstelle mit dem kundenseitigen ERP-System vernetzt.
Unsere Plug-and-Play-Software ist speziell auf die Bedürfnisse und Prozesse der Autostore-Technologie zugeschnitten.
Joachim Kieninger, Director Strategic Business Development Element Logic Deutschland
„Die Schnittstellen zum ERP-System sichert durchgängige Prozesssteuerung und Transparenz vom Auftragseingang bis hin zur Anlagensteuerung des AutoStore-Systems“, erläutert Kieninger. Mit der Transparenz und den vernetzten Prozessen rund um die Kleinteilelagerung und -kommissionierung bietet die AutoStore-Anlage Essentra Components zudem eine permanente Inventur.
Enorme zusätzliche Lagerkapazitäten
Als wesentliche Erfolgsfaktoren des AutoStore-Konzeptes gelten die durchgängige Skalierbarkeit und seine Flexibilität. Sie zählten auch für die Entscheider von Essentra Components zu den maßgeblichen Entscheidungskriterien. Tatsächlich verzeichnete das Unternehmen bereits innerhalb des ersten Jahres nach Inbetriebnahme der Anlage ein deutliches Auftragswachstum. Vor diesem Hintergrund steigerte Essentra Components die Leistung der AutoStore-Anlage Mitte 2021 durch Integration weiterer sechs Robots. „Damit konnten wir die Prozessgeschwindigkeit bei Lagerung und Kommissionierung der Kleinteile bei laufendem Betrieb bedarfsgerecht steigern“, sagt Essentra Warehouse Manager Toby Warner. Parallel dazu erweiterte Essentra Components sein Produktsortiment. Dies wurde im Kleinteilesegment durch zusätzliche 5.000 Behälter für die AutoStore-Anlage abgedeckt, die Ende 2021 eingebracht wurden. Die Behälter sind bis zu achtfach unterteilt, so dass sie neben den weiteren Kapazitätsreserven von 10.000 Behälterstellplätzen für das Spektrum der insgesamt 60.000 Behälter, die inzwischen in der automatisierten Anlage bewegt werden, enorme zusätzliche Lagerkapazitäten bieten. Bei alledem punktet die AutoStore-Anlage mit überzeugende Betriebsdaten, wie hoher Verfügbarkeit und geringem Wartungsaufwand.
Neben der Effizienz und Flexibilität arbeitet die Anlage mit einem günstigen Energiebedarf.
Toby Warner, Warehouse Manager Essentra Components GmbH
„Damit passt die AutoStore-Anlage gut in unsere Nachhaltigkeitsstrategie“, so Dr. Schacherer. Trotz des diversifizierten Produktspektrums und der verwendeten Materialien hat Essentra Components für seine Produktions- und Vertriebsvorgänge bis spätestens 2040 Klimaneutralität vorgesehen. Bei einem Energiebedarf von durchschnittlich 100 Watt je Robot pro Stunde weisen AutoStore-Anlagen den geringsten Energieverbrauch unter den AKL-Lösungen auf und können so den Anteil der Intralogistik bei der Umsetzung der Klimaziele von Essentra Components optimal unterstützen. „Die AutoStore-Lösung von Element Logic kann in allen Bereichen überzeugen und hat unsere Erwartungen vollauf erfüllt“, resümiert Geschäftsführer Dr. Schacherer. „Eine solide Basis für weiteres Wachstum.“