Element Logic errichtet 90.000-Behälter-Anlage für Medizinprodukte bei Geis

Die Geis-Gruppe hat ihre Lagerkapazitäten am Standort Forchheim erheblich erweitert, indem sie mit Element Logic zwei hochmodernen AutoStore-Anlagen installiert hat. Damit hebt Geis nicht nur die Effizienz, sondern auch die Flexibilität des Logistikzentrums auf ein neues Niveau.

Optimierung der Materialflüsse und transparente Kontrolle

Die inhabergeführte Geis-Gruppe ist ein international aktiver Logistikdienstleister mit 200 Standorten in 13 Ländern, darunter 100 für Kontraktlogistik in Europa. In Forchheim übernimmt Geis die Lagerhaltung, Produktionsver- und -entsorgung sowie den Ersatzteilversand für die Divisionen „ME“ und „PV“ der Siemens Healthineers AG. Die Kernkomponente des Lagers ist eine AutoStore-Anlage für die Kleinteile-Lagerung, deren Konzeption und Installation von Element Logic übernommen wurde. Unterstützt wird das Projekt von LogBer GmbH aus Ahrensburg.

Entscheidend für die Auswahl für Element Logic war die umfassende Erfahrung und Referenzen als weltweit erster offizieller AutoStore-Integrator. Michael Schrödel, Senior Project Manager bei Geis, betont die Entscheidung für die AutoStore-Technologie aufgrund ihrer Effizienz, Flexibilität und optimalen Raumnutzung für zukünftige Ausbaustufen.

Bis zu 70 Prozent verbesserte Raumausnutzung

Tatsächlich erzielen AutoStore-Anlagen gegenüber herkömmlichen AKL-Lösungen bei minimalem Flächenbedarf mit einer um bis zu 70 Prozent verbesserten Raumausnutzung die höchste Lagerdichte. Dabei lässt sich das Anlagenlayout exakt auf jedwede bauliche Gegebenheit anpassen – und es ist bei wachsendem Leistungs- oder Kapazitätsbedarf durch zusätzliche Roboter, integrierte Arbeitsstationen, Behälter oder Behälter-Schächte mühelos skalierbar.

Gesamtsystem ESD-geschützt

Die erste von potenziell drei Ausbaustufen bei Geis begann Mitte des vergangenen Jahres. In Zusammenarbeit mit der Division „PV“ von Siemens Healthineers wurden zunächst Prozesse an verschiedenen Lager- und Produktionsstandorten optimiert. In Forchheim installierte Element Logic eine AutoStore-Anlage mit einer Kapazität von 20.000 Behältern. Diese Anlage ist direkt an das neu implementierte Lagerführungssystem LFS von Erhardt & Partner angebunden.

In den Schächten des Aluminiumgitters, dem Grid, sind bis zu 16 Behälter vertikal gestapelt, die von 11 kompakten R5-Robotern bearbeitet werden. Für die Kommissionierung wurden fünf Arbeitsstationen, sogenannte Ports, installiert. Zwei davon sind Carousel-Ports, die hauptsächlich für die Kommissionierung genutzt werden, während die anderen drei Conveyor-Ports für die Bestückung der Systembehälter mit den Wareneingängen dienen. Zusätzliche Frames für zukünftige Erweiterungen wurden ebenfalls im Anlagenlayout berücksichtigt. Eine besondere Eigenschaft des Gesamtsystems ist der ESD-Schutz, der vor elektrostatischen Entladungen schützt und potenzielle Beschädigungen an gefährdeten Bauteilen verhindert.

Zwei Anlagen per Gateway verbunden

„Ein Auftrag für ein äußerst anspruchsvolles Projekt“, urteilt Joachim Kieninger, Director Strategic Business Development Element Logic Deutschland. „Denn zeitweise haben wir für die Geis-Gruppe in Forchheim parallel an zwei Anlagen gearbeitet.“ Denn zeitlich versetzt wurde unter der Projektkoordination der LogBer GmbH im Jahr 2022 mit der zweiten Ausbaustufe begonnen, die die Ver- und Entsorgung der Division ME fokussiert.

Die AutoStore-Anlage für die Division PV wurde in Hallenschiff I des Logistikzentrums installiert, während die Anlage für die Division ME im zweiten Hallenschiff platziert wurde. In der zweiten Projektstufe realisierte Element Logic ein Grid für fast 70.000 Behälter, die bis zu 16-fach übereinander gestapelt sind. Dabei bedienen 19 R5-Roboter zwei Carousel-Ports und fünf Conveyor-Ports.

Zusätzliche Frames im Anlagenlayout sind für je zwei weitere Carousel- und Conveyor-Ports vorgesehen. Beide AutoStore-Anlagen sind als ESD-geschütztes Gewerk ausgeführt. Ein bemerkenswertes Detail zeigt die Flexibilität der AutoStore-Anlagen bei der Anpassung an vorhandene Gebäudebedingungen: Element Logic verband die beiden Anlagen in den getrennten Hallenschiffen des Geis-Logistikzentrums mit zwei Gateways.

Diese ermöglichen bei Bedarf die Bedienung von Ports in dem jeweils anderen Hallenkomplex durch Roboter der Parallelanlage. Die entsprechenden Wanddurchbrüche sind mit Brandschutztoren versehen, und es wurden zusätzlich zwei mobile Feuerlöschplattformen angeschafft.

Wegeoptimierte Kommissionierung und Transporte

In Summe stehen der Geis-Gruppe mit den beiden AutoStore-Anlagen in Forchheim rund 90.000 Behälterstellplätze und maximal achtzehn Ports zur Verfügung, die aktuell von 30 Robots bedient werden können. Für koordinierte Materialflüsse über die AutoStore-Anlagen hinaus sorgt der eController von Element Logic. Die Software-Toolbox zur Integration und Vernetzung von automatisiertem Equipment und Einbindung von Förderanlagen, Kartonaufrichtern und Verpackungsmaschinen bietet Transparenz und Kontrolle der Materialflüsse. Die entsprechenden Visualisierungen decken potenzielle Engpässe auf und ermöglichen mit den Simulationsprogrammen der Software Abbildung und Tests neuer Optionen und Lösungen für mehr Effizienz und Kosteneinsparungen. „Insbesondere die mehrstufigen Integrationsketten der künftigen Werksversorgung mit Produktionsmaterial aus dem AutoStore lassen sich mit dem eController wege- und kostenoptimal steuern“, veranschaulicht Kieninger.

„Damit sind unsere Zielvorgaben zur effizienten Abwicklung der logistischen Anforderungen für unseren Kunden Siemens Healthineers mehr als erfüllt“, resümiert Max Dörr, Bereichsleiter Logistik bei Geis. „Bei weiterem Wachstum über die bisherigen Prognosen hinaus, sind die Anlagen beliebig skalierbar. Das bietet uns langfristige Investitionssicherheit. Wir sind mit unserer Entscheidung für die AutoStore-Anlagen, dem Projektverlauf mit Element Logic und LogBer sowie den Ergebnissen hinsichtlich Kapazitäten und Effizienz vollauf zufrieden.“

Über Geis

Das im August 1945 von Hans Geis gegründete Unternehmen mit Stammsitz in Bad Neustadt ist ein inhabergeführter Logistikdienstleister. Mit rund 6.600 Mitarbeitenden an 127 Standorten im In- und Ausland, davon 72 Kontraktlogistikstandorte in Europa, sowie 2.800 Fahrzeugen wickelt der Dienstleister in den drei Sparten Road Services (Spedition), Logistic Services (Kontraktlogistik) und Air + Sea Services (internationale Logistik) pro Jahr etwa 11 Millionen Transportaufträge ab und bewegt sieben Millionen Tonnen Tonnage. Dafür stehen dem Logistikdienstleister 910.000 qm Logistikfläche und 192.000 qm Umschlagfläche zur Verfügung.

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